Die Bauabnahme ist der letzte Schritt im Bauprozess, bei dem überprüft wird, ob alle Bauleistungen ordnungsgemäß erbracht wurden. Sie markiert den Übergang der Verantwortung vom Bauunternehmen auf den Bauherren und hat rechtliche und finanzielle Konsequenzen.
Die Bauabnahme erfolgt, nachdem alle Bauarbeiten abgeschlossen sind und stellt sicher, dass das Gebäude den vertraglich vereinbarten Anforderungen entspricht. Es ist wichtig, dass bei der Abnahme alle Mängel schriftlich festgehalten werden, um spätere Ansprüche zu sichern.
Die verschiedenen Schritte bei der Bauabnahme
Eine Bauabnahme folgt in der Regel einem festen Ablauf. Zuerst wird der Bauherr oder sein Vertreter die Baustelle besichtigen und das Bauwerk auf eventuelle Mängel überprüfen. Es wird ein Abnahmeprotokoll erstellt, in dem alle festgestellten Mängel festgehalten werden. Bei der Endabnahme sollten auch alle Unterlagen wie Bautagebücher, Prüfprotokolle und Pläne bereitgestellt werden. Es ist ratsam, die Abnahme gründlich vorzubereiten, da mit der Unterschrift unter dem Abnahmeprotokoll die Gewährleistungsfrist beginnt.
Tipps für eine erfolgreiche Bauabnahme
- Professionelle Begleitung: Es ist oft sinnvoll, einen Sachverständigen hinzuzuziehen, der die Bauabnahme begleitet. Er kann Mängel erkennen, die für den Laien schwer zu entdecken sind.
- Genaues Hinsehen: Bei der Bauabnahme sollte das Gebäude gründlich überprüft werden. Besonders wichtig sind dabei Fenster, Türen, Elektrik, Heizung und Sanitäranlagen. Lassen Sie sich genügend Zeit und überprüfen Sie alles genau.
- Mängel dokumentieren: Entdecken Sie während der Abnahme Mängel, sollten diese detailliert im Abnahmeprotokoll vermerkt werden. Dies hilft, eventuelle Streitigkeiten später zu vermeiden und Ansprüche durchzusetzen.
- Prüfung der Unterlagen: Lassen Sie sich alle notwendigen Unterlagen wie Prüfprotokolle und technische Nachweise aushändigen. Diese Dokumente sind im Nachhinein wichtig, falls es zu Problemen kommt.
- Kleine Details zählen: Oft fallen kleinere Mängel erst später auf, wie zum Beispiel ungenaue Fugen oder schlecht verarbeitete Ecken. Gehen Sie daher auch auf Kleinigkeiten ein, die auf den ersten Blick unwichtig erscheinen mögen.
Wissenswertes zur Bauabnahme
Neben der eigentlichen Bauabnahme gibt es auch die sogenannte förmliche Bauabnahme. Diese wird in der Regel mit einem schriftlichen Protokoll festgehalten, das von allen Beteiligten unterzeichnet wird. Sollte der Bauherr keine Abnahme innerhalb einer bestimmten Frist vornehmen, kann eine sogenannte fiktive Abnahme eintreten. Das bedeutet, dass das Bauwerk als abgenommen gilt, wenn der Bauherr das Gebäude nutzt oder die Rechnung des Bauunternehmens begleicht, ohne Mängel zu melden.
Die Bauabnahme kann auch von rechtlichen Konsequenzen begleitet sein. Mit der Abnahme übergeht die Gefahr des Verlusts auf den Bauherren. Das bedeutet, dass das Bauunternehmen nicht mehr haftet, wenn etwa ein Sturm das fertige Dach beschädigt. Daher ist es entscheidend, alle Mängel genau zu dokumentieren, um spätere Ansprüche geltend machen zu können.
Praktische Hinweise zur Bauabnahme
Für eine erfolgreiche Bauabnahme sollten Sie folgende Punkte im Hinterkopf behalten:
- Bereiten Sie sich gut vor und nehmen Sie einen Experten zur Abnahme mit.
- Prüfen Sie sorgfältig alle relevanten Bereiche des Gebäudes, von der Fassade bis hin zu den Innenräumen.
- Setzen Sie Mängel schriftlich fest und lassen Sie sich die Protokolle vom Bauunternehmer unterschreiben.
- Fordern Sie alle wichtigen Dokumente an, um für mögliche Probleme gerüstet zu sein.
- Überstürzen Sie die Abnahme nicht, sondern nehmen Sie sich die nötige Zeit.
Diese Hinweise sorgen dafür, dass Sie die Bauabnahme sicher und erfolgreich abschließen und Ihre Rechte als Bauherr wahren.