Barrierefreiheit im Außenbereich eines Hauses: Anforderungen auf einen Blick.
Ein barrierefreier Außenbereich eines Hauses sorgt nicht nur für mehr Lebensqualität, sondern auch für eine bessere Zugänglichkeit für alle. Hier erfahren Sie, welche Anforderungen und Standards dabei berücksichtigt werden sollten.
Barrierefreie Zugänge: Worauf es ankommt
Ein barrierefreier Zugang beginnt bereits am Gehweg. Breite, rutschfeste Wege ohne Stolperfallen erleichtern die Fortbewegung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder mit Kinderwagen. Auch flache Bordsteinkanten sind entscheidend, damit Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren problemlos die Einfahrt passieren können. Zudem sollten Hauseingänge stufenlos gestaltet sein, idealerweise durch Rampen mit einem maximalen Neigungswinkel von 6 Prozent.
Tipp 1: Breite Gehwege einplanen
Stellen Sie sicher, dass die Wege mindestens 120 cm breit sind. So bleibt genug Platz für Rollstühle und Begleitpersonen. Noch besser ist eine Breite von 150 cm, da hier auch das Umkehren erleichtert wird.
Tipp 2: Rutschfeste Materialien verwenden
Ob Pflastersteine, Platten oder Asphalt – achten Sie auf Oberflächen, die auch bei Regen nicht rutschig werden. Materialien wie grob strukturierter Beton oder Naturstein eignen sich gut.
Tipp 3: Beleuchtung nicht vergessen
Eine ausreichende Beleuchtung sorgt dafür, dass Wege und Eingänge auch bei Dunkelheit sicher genutzt werden können. Bewegungsmelder können dabei hilfreich sein.
Tipp 4: Stufen durch Rampen ersetzen
Falls sich Stufen nicht vermeiden lassen, sollten Rampen als Alternative vorhanden sein. Achten Sie auf eine rutschfeste Oberfläche und Geländer, die festen Halt bieten.
Tipp 5: Handläufe installieren
Handläufe an Wegen und Rampen bieten nicht nur älteren Menschen Sicherheit. Sie sollten in einer Höhe von 85 bis 90 cm angebracht sein.
Wichtige Standards zur Barrierefreiheit im Außenbereich
Bei der Planung eines barrierefreien Außenbereichs gilt es, verschiedene gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Die DIN 18040-1 und -2 legt detaillierte Anforderungen an barrierefreies Bauen fest. Dazu gehören zum Beispiel Mindestmaße für Wege, Rampen und Bewegungsflächen sowie die Gestaltung von Hauseingängen und Handläufen. Berücksichtigen Sie außerdem, dass barrierefreie Wege und Flächen nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend gestaltet sein sollten.
So gestalten Sie eine barrierefreie Außenanlage Schritt für Schritt
- Planung: Beginnen Sie mit einer genauen Bedarfsanalyse. Welche Bewohner oder Besucher haben spezielle Anforderungen? Planen Sie ausreichend Bewegungsflächen ein.
- Materialwahl: Wählen Sie geeignete Materialien für Wege und Rampen. Rutschfestigkeit und Langlebigkeit sollten im Vordergrund stehen.
- Wege anlegen: Achten Sie auf gerade Linienführung und vermeiden Sie enge Kurven. Ein durchdachtes Wegesystem erleichtert die Orientierung.
- Eingangsbereich anpassen: Sorgen Sie für einen stufenlosen Zugang. Rampen, Hebebühnen oder breite Treppen mit Handläufen sind geeignete Lösungen.
- Zusätzliche Hilfsmittel: Markierungen, Orientierungshilfen und taktile Elemente können die Nutzung für sehbehinderte Menschen verbessern.
Zusätzliche Tipps zur barrierefreien Gestaltung
Neben den baulichen Anforderungen spielt auch die Umgebungsgestaltung eine große Rolle. Bäume und Sträucher sollten so gepflanzt werden, dass sie keine Stolperfallen darstellen. Achten Sie darauf, dass Wege regelmäßig gereinigt und von Laub oder Schnee befreit werden. Auch Sitzmöglichkeiten entlang der Wege können sinnvoll sein, um Pausen zu ermöglichen. Denken Sie an ausreichenden Wetterschutz in Form von Überdachungen.
Barrierefreiheit leicht gemacht: So sorgen Sie für Zugänglichkeit
Ein gut geplanter, barrierefreier Außenbereich macht den Alltag für alle Menschen angenehmer. Stufenlose Wege, rutschfeste Materialien und ausreichende Beleuchtung sind essenzielle Faktoren. Mit durchdachten Details wie Handläufen, Sitzmöglichkeiten und Orientierungshilfen schaffen Sie eine Umgebung, in der sich jeder sicher und willkommen fühlt. Denken Sie daran, dass Barrierefreiheit kein einmaliger Aufwand ist. Es erfordert kontinuierliche Pflege und Anpassung, um langfristig eine hohe Qualität zu gewährleisten.