Parkett ist ein beliebter Bodenbelag, der durch seine natürliche Ästhetik und Langlebigkeit überzeugt. Doch die Verlegung von Parkett ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der selbst kleine Fehler große Folgen haben können. Diese reichen von optischen Mängeln bis hin zu strukturellen Problemen, die die Lebensdauer des Bodens drastisch verkürzen können. In diesem Artikel werden die häufigsten Fehler bei der Parkettverlegung vorgestellt und hilfreiche Tipps gegeben, wie Sie diese vermeiden können.
1. Nicht ausreichende Vorbereitung des Untergrunds
Eine der häufigsten Ursachen für Probleme bei der Parkettverlegung ist die mangelnde Vorbereitung des Untergrunds. Das Parkett wird direkt auf dem Unterboden verlegt, daher muss dieser absolut eben, sauber und trocken sein. Ein schlecht vorbereiteter Untergrund kann dazu führen, dass das Parkett sich wölbt oder knarrt, was die Optik und Funktionalität des Bodens beeinträchtigt.
Fehler und ihre Auswirkungen:
- Ungleichmäßiger Untergrund: Wenn der Untergrund nicht eben ist, kann sich das Parkett an verschiedenen Stellen absenken oder wölben. Dies führt zu sichtbaren Unebenheiten, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch die Stabilität des Bodens gefährden können.
- Feuchtigkeit im Untergrund: Parkett besteht aus Holz und ist daher besonders anfällig für Feuchtigkeit. Wenn der Untergrund zu feucht ist, kann das Holz aufquellen und sich verformen, was zu bleibenden Schäden führt.
Lösung:
- Ebenheit prüfen: Bevor mit der Verlegung begonnen wird, sollten Sie den Untergrund mit einer Wasserwaage oder einem Richtscheit überprüfen. Unebenheiten sollten gegebenenfalls mit einer Ausgleichsmasse korrigiert werden.
- Feuchtigkeit messen: Vor der Verlegung sollte die Feuchtigkeit des Untergrunds mit einem Feuchtigkeitsmessgerät überprüft werden. Der zulässige Feuchtigkeitsgehalt variiert je nach Untergrundart und sollte den Herstellerangaben des Parketts entsprechen.
2. Vernachlässigung der Akklimatisierung des Parketts
Ein weiterer häufiger Fehler ist das Übersehen der Akklimatisierung des Parketts vor der Verlegung. Parkett besteht aus Holz, einem natürlichen Material, das auf Veränderungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit reagiert. Wenn das Parkett nicht ausreichend Zeit hat, sich an das Raumklima anzupassen, kann es nach der Verlegung zu Verformungen, Rissen oder Lücken zwischen den Dielen kommen.
Lösung:
- Akklimatisierung sicherstellen: Bevor das Parkett verlegt wird, sollte es mindestens 48 Stunden in dem Raum gelagert werden, in dem es verlegt werden soll. Dabei sollten die Pakete flach auf dem Boden liegen und nicht gestapelt werden. Dies ermöglicht es dem Holz, sich an die Umgebungsbedingungen anzupassen.
3. Fehlende Dehnungsfugen
Parkett benötigt, wie alle Holzböden, Dehnungsfugen. Da Holz ein lebendiger Werkstoff ist, dehnt es sich bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen aus und zieht sich wieder zusammen. Fehlen diese Fugen, kann das Parkett anfangen zu wölben, da es keinen Raum hat, sich auszudehnen.
Lösung:
- Ausreichende Dehnungsfugen einplanen: Beim Verlegen von Parkett sollten Sie immer eine Dehnungsfuge von etwa 10 bis 15 mm an den Rändern des Raumes sowie um feste Einbauten (z.B. Heizungsrohre oder Türrahmen) herum einplanen. Diese Fuge ermöglicht es dem Parkett, sich bei Veränderungen der Umgebungsbedingungen frei auszudehnen.
4. Falsche Verlegerichtung
Die Wahl der Verlegerichtung des Parketts hat großen Einfluss auf die Optik des Raumes. Viele Menschen machen den Fehler, das Parkett einfach quer zur Hauptlichtquelle oder zur längsten Wand zu verlegen, ohne den Raum als Ganzes zu betrachten.
Lösung:
- Raumproportionen berücksichtigen: Es empfiehlt sich, das Parkett in Richtung der Hauptlichtquelle oder parallel zur längsten Wand zu verlegen. Dies schafft eine optische Weite im Raum und sorgt für ein harmonisches Gesamtbild. In schmalen oder langen Räumen kann eine quer verlaufende Verlegung den Raum optisch breiter erscheinen lassen.
5. Unsachgemäße Verklebung oder schwimmende Verlegung
Es gibt verschiedene Verlegemethoden für Parkett, die je nach Art des Parketts und des Untergrunds ausgewählt werden sollten. Die beiden Hauptmethoden sind die vollflächige Verklebung und die schwimmende Verlegung. Fehler bei der Wahl der richtigen Methode oder bei der Ausführung der Verklebung können schwerwiegende Konsequenzen haben.
Fehler und ihre Auswirkungen:
- Fehlerhafte Verklebung: Wenn der Klebstoff ungleichmäßig aufgetragen wird oder nicht für das jeweilige Parkett geeignet ist, kann es zu Hohlstellen und losen Dielen kommen.
- Schwimmende Verlegung ohne Trittschalldämmung: Bei der schwimmenden Verlegung ist es essenziell, eine Trittschalldämmung zu verwenden. Ohne diese kann es zu einem lauten und störenden „Klappern“ kommen, wenn das Parkett betreten wird.
Lösung:
- Richtige Verlegemethode wählen: Bei der Verlegung sollte immer die vom Hersteller empfohlene Methode gewählt werden. Bei der Verklebung muss darauf geachtet werden, dass der richtige Klebstoff verwendet wird und dieser gleichmäßig aufgetragen wird. Bei der schwimmenden Verlegung sollte eine hochwertige Trittschalldämmung zum Einsatz kommen, um unangenehme Geräusche zu vermeiden.
6. Unregelmäßige Fugenbilder
Ein gleichmäßiges Fugenbild ist entscheidend für die Ästhetik des Parketts. Ein häufiger Fehler ist die unregelmäßige Verteilung der Dielen, die zu unschönen Mustern und Fugenverläufen führt. Dies kann besonders in großen Räumen auffällig sein.
Lösung:
- Verlegeplanung vorab machen: Es ist ratsam, vor Beginn der Verlegung ein Muster auszulegen und die Dielen so zu positionieren, dass ein gleichmäßiges Fugenbild entsteht. Dabei sollte auch darauf geachtet werden, dass die Endstücke der Dielen mindestens 30 cm versetzt sind, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen.
Checkliste für ein gelungenes Fugenbild:
- Gleichmäßige Verteilung der Dielen
- Mindestens 30 cm Versatz der Endstücke
- Überprüfung des Musters vor der Verlegung
7. Fehlende Pflege nach der Verlegung
Auch nach der Verlegung können Fehler gemacht werden, die die Lebensdauer des Parketts negativ beeinflussen. Viele vergessen, den Boden nach der Verlegung richtig zu pflegen und zu schützen, was zu einem schnellen Verschleiß führen kann.
Lösung:
- Erstpflege und regelmäßige Wartung: Nach der Verlegung sollte das Parkett mit geeigneten Pflegeprodukten behandelt werden. Eine Erstpflege schützt das Holz vor Schmutz und Feuchtigkeit und verlängert die Lebensdauer des Bodens. Regelmäßige Reinigung mit speziellen Parkettreinigern und das Nachölen oder -wachsen in Intervallen sind ebenfalls essenziell.
Ihr Weg zu einem perfekten Parkettboden
Die Verlegung von Parkett mag auf den ersten Blick eine herausfordernde Aufgabe sein, aber mit der richtigen Vorbereitung und Aufmerksamkeit auf Details wird sie zu einem lohnenden Projekt. Parkett verleiht jedem Raum eine warme, natürliche Ausstrahlung und bringt ein Stück Natur in Ihr Zuhause – und das Beste daran ist: Es ist durchaus machbar, diesen hochwertigen Bodenbelag selbst zu verlegen! Wenn Sie die typischen Fehler vermeiden und die beschriebenen Tipps befolgen, werden Sie nicht nur einen wunderschönen und langlebigen Boden schaffen, sondern auch die Zufriedenheit erleben, etwas Eigenes mit den eigenen Händen geschaffen zu haben. Trauen Sie sich an Ihr Projekt heran – das Ergebnis wird Sie begeistern!