Wie breit muss ein Baugerüst sein und wer baut das auf?

Jeder, der schon mal an einem Haus stand und sich gefragt hat, wie eigentlich so ein Baugerüst sicher aufgebaut wird, wird jetzt aufhorchen. Ob Renovierung, Neubau oder Fensterputzen in schwindelerregender Höhe – ein Baugerüst gehört einfach dazu. Aber wie breit muss ein Baugerüst sein und wer ist eigentlich für den Aufbau zuständig? Genau darüber quatschen wir heute. Ich nehme dich mit auf eine kleine Baustellentour und beantworte alle Fragen, die du dir vielleicht (oder ganz sicher 😉) schon gestellt hast.

Welche Breite braucht ein Baugerüst?

Stell dir vor, du balancierst mit einem schweren Farbeimer und Werkzeugen in der Hand. Kein Spaß, wenn der Platz zu knapp ist, oder? Die Breite eines Baugerüsts ist daher alles andere als Zufall. In Deutschland gibt die DIN 4420 klare Vorgaben. Die gebräuchlichsten Breiten sind:

GerüstklasseTypische BreiteEinsatzzweck
Klasse 10,60 mReine Inspektionsarbeiten
Klasse 2-30,90 mMaler- und Fassadenarbeiten
Klasse 4-61,20 m und mehrMaurer- und schwere Arbeiten

Meist ist ein Gerüst zwischen 0,60 m und 1,20 m breit. Für normale Renovierungsarbeiten reichen 0,90 m oft völlig aus. Wenn du aber Maurerarbeiten oder umfangreiche Fassadenarbeiten planst, dann kommst du um ein breiteres Gerüst nicht herum. Denk dran: Je breiter das Gerüst, desto sicherer bewegst du dich darauf.

Mal ehrlich, wer will schon auf einem wackligen Steg stehen, wenn es genauso gut ein sicherer „Balkon“ sein kann?

Wer darf ein Baugerüst aufbauen?

Jetzt wird es spannend! Der Aufbau eines Baugerüsts klingt einfach: Rohre zusammenstecken, Bretter drauf, fertig. Ähm… nein. Ganz so simpel ist es dann doch nicht. Nur qualifizierte Fachbetriebe oder Gerüstbauer dürfen ein Gerüst aufbauen. Dazu zählen spezialisierte Handwerksunternehmen oder geprüfte Gerüstbauer.

Warum das Ganze? Die Sicherheit steht an erster Stelle. Schon ein kleiner Fehler beim Aufbau kann fatale Folgen haben. Ich habe mal in einem Forum von einem Häuslebauer gelesen, der dachte, er könnte das Gerüst mit ein paar Kumpels selbst zusammenstecken. Spoiler: Das Ganze endete mit einer saftigen Strafe und dem Rückbau durch einen Fachbetrieb.

Also mein Tipp: Spare dir den Ärger und setze von Anfang an auf Profis.

Unterschiede zwischen privaten und gewerblichen Baugerüsten

Vielleicht fragst du dich: „Darf ich als Privatperson überhaupt ein Baugerüst mieten und aufbauen?“ Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Für kleinere Arbeiten an Einfamilienhäusern kannst du bei vielen Baumärkten oder Gerüstverleihern ein sogenanntes Roll- oder Klappgerüst mieten. Diese sind meist schmaler (oft nur 0,60 m) und für geringe Höhen geeignet.

Sobald du aber mehr als drei Meter hoch hinaus willst oder an öffentlichen Verkehrsflächen arbeitest, gilt die Bauordnungsrechtliche Pflicht: Nur zertifizierte Gerüstbauer dürfen ran.

Hier gilt: privat ja – aber klein und niedrig. Gewerblich oder höher? Bitte nur mit Profis!

Typische Einsatzszenarien und meine Einschätzung

Ich habe schon bei Renovierungen von Altbauten und Fassadenprojekten erlebt, wie entscheidend das richtige Gerüstmaß ist. Ein zu schmales Gerüst macht das Arbeiten nicht nur unpraktisch, sondern auch gefährlich. Ein befreundeter Malermeister schwört auf 1,20 m breite Gerüste, weil er dann Farbeimer, Pinsel, Rollen und sogar einen kleinen Arbeitstisch gleichzeitig auf der Plattform unterbringen kann.

Andererseits: Für den schnellen Fensteranstrich am Einfamilienhaus reicht oft das kompakte 0,90 m Gerüst. Frag dich also immer: „Was habe ich vor?“ Und entscheide dann clever.

Tipps zur Anmietung eines Baugerüsts

Falls du überlegst, selbst ein Gerüst zu mieten, hier ein paar Dinge, auf die du achten solltest:

  • Kläre vorab den genauen Verwendungszweck
  • Miss die benötigte Breite und Höhe aus
  • Wähle einen zertifizierten Verleiher
  • Lass dir ein schriftliches Angebot geben

Und ein kleiner Geheimtipp: Viele regionale Anbieter sind flexibler (und günstiger) als große Ketten. Frag doch mal lokal nach. Oft gibt es dort auch gebrauchte Gerüste zu einem unschlagbaren Preis zu kaufen oder zu leihen.

Hast du vielleicht schon eigene Erfahrungen damit gemacht? Dann teile sie doch mal!

Mein persönliches Fazit

Ein Baugerüst ist mehr als nur ein praktisches Helferlein – es ist dein sicherer Begleiter auf dem Weg zur perfekten Fassade. Die Antwort auf die Frage „Wie breit muss ein Baugerüst sein?“ hängt stark von deinem Vorhaben ab. Kleine Arbeiten = kleines Gerüst. Große Baustellen = großzügiges Gerüst. Aber eines bleibt immer gleich: Sicherheit geht vor.

Falls du also gerade am Überlegen bist, ob du selbst Hand anlegen oder doch lieber einen Profi holen solltest, mein Rat ist eindeutig: Lieber einmal mehr fragen und sicher arbeiten als später teuer nachbessern.

Und jetzt? Pack’s an oder lass anpacken 😉

Schreibe einen Kommentar