Was kostet ein Lastenaufzug für ein Mehrfamilienhaus?

Ein Lastenaufzug für ein Mehrfamilienhaus kann schnell zur Investition mit Mehrwert werden – für Komfort, Barrierefreiheit und höhere Wohnqualität.

Wer in einem Mehrfamilienhaus einen Lastenaufzug nachrüsten oder einbauen lassen möchte, fragt sich schnell: Was kostet der Spaß eigentlich – und lohnt sich das Ganze überhaupt? Die Antwort ist ein klares Jein, denn es hängt von einigen Faktoren ab: von der baulichen Ausgangslage, der Art des Aufzugs, der Tragkraft und natürlich auch davon, wie viel Schnickschnack man will oder braucht. Aber eines ist sicher – billig ist es nicht. Dafür spart man sich später viele Schleppereien und Diskussionen im Treppenhaus 😉

Was beeinflusst die Kosten eines Lastenaufzugs wirklich?

Die Spannbreite bei den Preisen ist riesig. Ein einfacher Lastenaufzug für ein Mehrfamilienhaus kann bei rund 30.000 Euro losgehen – das ist dann die Minimalvariante, meist mit einfacher Technik und wenig Design. Je nach Anforderungen kann die Rechnung aber auch locker auf 80.000 Euro oder mehr steigen. Warum das so ist? Ganz einfach: Weil kein Haus wie das andere ist. Und weil neben dem Aufzug selbst auch der Einbau ordentlich zu Buche schlägt.

Ein Beispiel: In einem älteren Gebäude ohne Aufzugsschacht muss erstmal ein geeigneter Platz gefunden und dann ein Schacht gebaut werden – das geht schnell ins Geld. Dazu kommen Statikprüfungen, Genehmigungen, eventuell Lärmschutzauflagen und Anpassungen am Treppenhaus. Auch Stromanschlüsse und Steuerungstechnik kosten. Und natürlich: Je größer die Kabine und je höher die Tragkraft, desto teurer wird’s.

Welche Aufzugstypen gibt es – und was kosten sie ungefähr?

Hier wird’s konkret. Je nachdem, wie viel Gewicht transportiert werden soll und wie hoch das Haus ist, kommen unterschiedliche Modelle infrage. Für Mehrfamilienhäuser ist oft ein hydraulischer Aufzug ausreichend. Der ist vergleichsweise leise, braucht aber etwas mehr Platz für den Antrieb. Alternativ gibt’s Seilaufzüge, die in der Anschaffung meist teurer sind, aber langfristig weniger Strom verbrauchen.

Zur groben Orientierung:

AufzugsartPreisrahmen (inkl. Einbau)Merkmale
Hydraulikaufzug35.000 – 60.000 €gut für niedrige Gebäude, wartungsarm
Seilaufzug50.000 – 80.000 €effizient, platzsparend
Plattformlift (klein)20.000 – 40.000 €günstiger, aber weniger Kapazität

Übrigens: Ein Plattformlift ist oft keine echte Alternative für einen Lastenaufzug, wenn regelmäßig schwere Lasten transportiert werden sollen – etwa Kinderwagen, Möbel oder Getränkekisten in großen Mengen.

Muss man mit laufenden Kosten rechnen?

Ja, und das sollte man nicht unterschätzen. Ein Lastenaufzug verursacht nicht nur einmalige Anschaffungskosten, sondern auch laufende Ausgaben. Dazu zählen Wartung, TÜV-Prüfungen, Stromkosten und gelegentliche Reparaturen. Je nach Nutzung und Modell kann man da schnell auf 1.000 bis 2.000 Euro im Jahr kommen – eher mehr als weniger, wenn der Aufzug stark genutzt wird.

Ein gutes Wartungsvertragspaket ist Gold wert – wer hier spart, zahlt im Zweifel doppelt, wenn’s zum Ausfall kommt und Ersatzteile fehlen. Und mal ehrlich: Ein steckengebliebener Aufzug mit dem Wocheneinkauf an Bord? Muss nicht sein 😅

Ist eine Förderung möglich?

Ja, zum Glück! In vielen Fällen kann man Fördergelder beantragen – zum Beispiel über die KfW (für altersgerechtes Wohnen) oder über kommunale Programme. Auch der Einbau eines Aufzugs als Maßnahme zur Barrierefreiheit wird teilweise gefördert. Hier lohnt es sich, frühzeitig Infos einzuholen, denn die Anträge müssen meist vor Beginn der Arbeiten gestellt werden.

Ein Fall aus der Praxis: Ein Eigentümergemeinschaft in Köln hat über ein kommunales Programm 20% der Kosten für ihren neuen Lastenaufzug erstattet bekommen – knapp 12.000 Euro Zuschuss. Der Antrag war nervig, aber es hat sich gelohnt.

Was bedeutet das für Eigentümer und Mieter?

Ein Lastenaufzug erhöht den Komfort für alle – besonders für Familien, ältere Menschen oder Bewohner mit körperlichen Einschränkungen. Aber: Die Kosten dafür werden in der Regel auf die Eigentümergemeinschaft oder auf die Miete umgelegt. Für Eigentümer heißt das: Investition mit Wertsteigerungspotenzial. Für Mieter: möglicher Aufschlag in der Nebenkostenabrechnung.

Deshalb ist es wichtig, von Anfang an transparent zu kommunizieren und gemeinsam abzuwägen, ob sich die Investition lohnt – auch langfristig. Denn der Wohnwert steigt, und das kann sich am Ende sogar auf die Vermietbarkeit auswirken.

Lastenaufzug für ein Mehrfamilienhaus – Luxus oder Notwendigkeit?

Klar, ein Lastenaufzug ist keine Pflicht. Aber in vielen Fällen macht er das Leben im Haus deutlich einfacher. Vor allem in Häusern mit mehreren Etagen ohne Fahrstuhl kann ein nachträglicher Einbau ein echter Gamechanger sein. Ob er sich lohnt, hängt am Ende vom Einzelfall ab: Was sind die baulichen Gegebenheiten? Wie wird das Haus genutzt? Und wie wichtig sind Komfort und Barrierefreiheit den Bewohnern?

Wer clever plant, vergleicht Angebote, holt sich mehrere Gutachten ein und prüft jede Fördermöglichkeit. So kann ein Lastenaufzug auch in einem durchschnittlichen Mehrfamilienhaus Realität werden – ganz ohne Luxusbauteniveau.

Was sagen Erfahrungsberichte?

In Foren liest man oft von ähnlichen Zahlen: Ein Bauherr aus Hannover berichtet von Gesamtkosten in Höhe von 65.000 Euro – inklusive Schacht, Genehmigungen und Installation. Eine Familie in Berlin hat sogar nur 42.000 Euro gezahlt, da das Haus schon für einen Aufzug vorbereitet war. Der Tenor: Die Investition war es wert – vor allem für den Alltag mit Kindern und Einkäufen. Und ganz ehrlich: Wenn niemand mehr den Wasserkasten in den dritten Stock schleppen will, ist das Argument eigentlich durch 😉

Kurz und knapp: Mit diesen Zahlen solltest du rechnen

  • Einstiegspreis (Basislösung): ab ca. 30.000 €
  • Komplette Nachrüstung: 50.000 – 80.000 €
  • Laufende Wartungskosten: ca. 1.500 €/Jahr
  • Fördermöglichkeiten: bis zu 20–25% je nach Region und Programm

Tipp: Frühzeitig Angebote vergleichen, auf Qualität achten und nicht nur nach dem günstigsten Preis entscheiden. Ein Aufzug ist kein Schnellschuss – sondern eine langfristige Entscheidung mit vielen Vorteilen.

Noch Fragen zum Thema? Hier kommt unsere kleine Aufzug-FAQ:

Wie lange dauert der Einbau eines Lastenaufzugs?

Je nach Aufwand kann der Einbau zwischen 3 und 8 Wochen dauern. Bei vorbereiteten Schächten geht’s schneller. Ohne Vorarbeiten dauert’s länger.

Gibt es Förderungen für private Mehrfamilienhäuser?

Ja, unter anderem über die KfW oder regionale Programme. Wichtig: Immer vor Beginn der Arbeiten beantragen.

Muss ein Lastenaufzug regelmäßig gewartet werden?

Ja, in Deutschland ist eine jährliche Prüfung durch Sachverständige Pflicht. Die Wartungskosten liegen bei ca. 1.000–2.000 € pro Jahr.

Lässt sich ein Aufzug auch außen am Gebäude montieren?

Ja, Außenaufzüge sind eine gute Lösung, wenn innen kein Platz ist. Aber sie sind oft teurer und genehmigungspflichtig.

Ist ein Lastenaufzug steuerlich absetzbar?

Für Vermieter ja – als Modernisierungsmaßnahme. Für Eigentümer teilweise auch, etwa über die „außergewöhnlichen Belastungen“.

Können Mieter den Einbau verlangen?

Nein, nicht direkt. Aber bei klarer Notwendigkeit (z. B. Barrierefreiheit) kann ein Anspruch entstehen – oft entscheidet dann das Gericht.

Schreibe einen Kommentar